PortugaLeben im Mai

Alles neu macht der Mai! Mit meinem Blogstart im Wonnemonat erblüht auch diese neue Beitragsserie vom halbwilden Leben mit Pferden und in Gemeinschaft, naturnah & off-grid in Portugal. Mit meinen Monatsrückblicken gebe ich dir Einblicke in mein PortugaLeben. In diesem ersten Monatsrückblog erzähle ich dir von dem zauberhaften Ort, an dem ich mit meinem Pferd und meinen Hunden lebe, von der Frühlingsexplosion in Portugal, meinem größten Mai-Projekt und meinen persönlichen Marmeladenglasmomenten im Mai.

Frühlingserwachen auf allen Ebenen

Der Mai begann und endete mit jeweils einem Yoga&Pferde-Retreat, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Während sich am ersten Maiwochenende der Winter noch kühl und regnerisch an das portugiesische Alentejo klammerte, war am letzten Wochenende des Mai bereits der Sommer da. 36 Grad im Schatten und 13 Sonnenstunden verschoben die Pferdezeit in die Morgen- und Abendstunden. Dazwischen lagen wilde, intensive Wochen einer wahrhaften Frühlingsexplosion. Üppige Wildblumenteppiche erblühten allerorts in leuchtenden Gelb-, Lila- und Rosatönen und die Gräser wuchsen hüfthoch. Der Frühling in Portugal ist kurz, aber intensiv. Mit den ersten heißen Tagen kann man zuschauen, wie all das frische Grün von Sonnentag zu Sonnentag vergilbt und die wilde Blütenfülle vertrocknet. Ich hätte mir nicht ausmalen können, wie unfassbar schön und wie schnell vergänglich dieser portugiesische Frühling ist. Jeder dieser Frühlingstage ist eine Erinnerung, zu staunen und den Moment auszukosten, bevor er verflogen ist.

Auch in Malama – der kleinen Gemeinschaft, in der ich lebe – zog nach dem ungewöhnlich langen und regnerischen Winter mit dem Mai wieder mehr Leichtigkeit und Lebendigkeit ein. Mit dem Beginn der Retreat-Saison waren Glampingzelte und Van-Stellplätze bevölkert von Menschen, die für eine Weile eintauchten in unsere kleine, wilde off-grid-Welt. Ich mag dieses Sommerleben, in dem die Gemeinschaft zu einem Taubenschlag für Reisende und Rastsuchende wird. Die Begegnungen und Gespräche mit allerlei Lebenskünstlern, Entspannung suchenden und sich selbst findenden Menschen bereichern den Sommeralltag. Gleichzeitig schätze ich so, dass jeder hier ganz selbstverständlich sein persönliches Gleichgewicht aus Kontakt und Rückzug finden darf. Zwischen den beiden Pferde-Retreats lebten und lernten für drei Wochen angehende YogalehrerInnen in Malama und teilten unser einfaches Leben. Wir leben hier in kleinen Behausungen, sind Improvisationskünstler, Elektrizität schenkt uns die Sonne und wir trinken aufbereitetes Quellwasser. Unser Luxus ist ein anderer: Die Zeit tickt langsamer, auch wenn die Tage verfliegen, das Leben ist gelassener, natürlicher, freier von Zwängen und wir leben ein Miteinander, in dem jeder man selbst sein darf, ohne sich verbiegen zu müssen. Es ist schön, diesen Ort mit achtsamen Menschen zu teilen, ganz gleich wie lange sie bleiben.

Die ersten Retreats mit den Pferden waren auch für mich ein Neubeginn. Nachdem ich im September nach einer abenteuerlichen Reise mit meiner Stute hier angekommen war, nahm ich mir erst einmal eine Kurs-Pause. Nun habe ich vorsichtig mit kleinen Abendveranstaltungen zur ganzheitlichen Pferdekommunikation hingespürt, ob ich wieder beginnen möchte, Menschen die Tierkommunikation zu vermitteln. Ja, habe ich festgestellt, aber anders als bisher, ganzheitlicher. Denn heimlich, still und leise geschieht zwischen Mensch und Tier im alltäglichen Leben viel Austausch von Gedanken und Gefühlen. So beginnt die Tierkommunikation in Wirklichkeit viel früher als in dem Moment, in dem man sich hinsetzt und die Augen schließt, um ein Tiergespräch zu führen. Aus diesen unbemerkten Alltagskommunikationen möchte ich die stille Zwiesprache hervorzaubern, ins Bewusstsein der Tierhalter holen und mich auf die Vermittlung der Tierkommunikation mit den eigenen Tieren fokussieren. Im Mai ist meine Entscheidung gefallen: ich werde im Sommer in Deutschland wieder eine Handvoll kleiner, feiner Kurse anbieten. Und wenn ich zurück in Portugal bin, werde ich an diesem zauberhaften Ort zusammen mit meiner Pferde-Freundin und Yogalehrerin Susanne neue Räume bei und mit den Pferden öffnen: Auszeiten mit ganzheitlicher Pferdekommunikation, Spaziergängen mit der freien Herde in der portugiesischen Wildnis, Yoga, Sonne, Strand und Verbindung. Die ersten Termine für diese Retreats stehen sogar schon fest und auch der Gedanke, über den nächsten Winter mit einem Online-Programm mit dem Arbeitstitel re-connect fortzufahren, bahnt sich langsam seinen Weg ans Licht. Mit dem Frühlingserwachen im Mai sind auch in meiner Arbeit die Samen aufgegangen, die im Winter in der dunklen Erde meiner Gedankenwelt geruht haben.

Jenseits der ausgetretenen Pfade – mein größtes Projekt im Mai

Obgleich ich den zauberhaften portugiesischen Frühling mit den Pferden und meinen Hunden in der Natur genossen habe, hat mich mein größtes Mai-Projekt vor allem auf den Laptop schauen lassen. Mit reichlich Arbeit hat der wortbeflügelt Blog das Licht der Welt erblickt. Nachdem ich bereits eine ganze Weile an meiner neuen Website herumgetüftelt und mir wegen der WordPress Technik die Haare gerauft hatte, konnte ich nun dieses Herzensprojekt realisieren. Ich liebe das Schreiben, seit ich es kann. Seit ich in Portugal lebe, habe ich endlich viel Raum dafür. So wage ich jetzt, neben meinen lebendigen Tiergesprächsprotokollen und gefüllten persönlichen Journalseiten, auch für eine größere Öffentlichkeit tierlieber Menschen zu schreiben.

Ganz allein machte ich mich aber nicht auf den Weg ins Blogabenteuer. Ich hatte schon eine Weile mit dem Jahresprogramm ‚The Content Society‘ von Judith Peters geliebäugelt. Im Mai bin ich dank ihr und ihrem Team ins nicht ganz so kalte Wasser meiner Blogreise gesprungen. Mit technischer Hilfe und durchdachter inhaltlicher Inspiration setzte ich den wortbeflügelt Blog auf und schieb meine ersten vier Blogartikel. Hast du sie schon gelesen? Meine Motivation und meine Ideen sprudeln und mein Vorhaben ist, jede Woche mindestens einen Blogartikel zu veröffentlichen. Während ich mich hinsichtlich des Schreibens und Gestaltens in diesen neuen Bloggefilden wie ein Fisch im Wasser fühle, ist die ganze Technik für mich ein echter Zeitraubfisch. Im Schwarm von Judith bin ich optimistisch, ihm munter davonzuschwimmen und fröhlich weiter in die Blogwelten einzutauchen. Schließlich gibt es dort noch viel zu entdecken und das entspricht meinem Naturell.

Jenseits der ausgetretenen Pfade bewegen sich mein persönlicher Lebensweg, meine Wege mit Tieren und meine beruflichen Pfade. Es lag nahe, diese Worte zum Claim meiner neuen Website zu machen. Side fact: Was ein Claim ist und wofür er da ist, habe ich übrigens erst von Judith erfahren. Jenseits der ausgetretenen Pfade erwarten dich die Wunder der Welt, hatte ich auf meiner alten Website geschrieben, jenseits der ausgetretenen Pfade finden wir mit der Tierkommunikation auch die Tür zur Innenwelt der Tiere. Ebenso wird dich mein Blog wortbeflügelt auf unkonventionelle Pfade und in andere Welten mitnehmen. Hoffentlich werden dich meine Blogbeiträge inspirieren, selbst hier und da jenseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln und deine eigenen Wege mit deinem Tier zu finden und zu verwirklichen. Ich wünsche mir, dass mein Blog lebendig wird und freue mich, wenn du deine persönlichen Wege und Marmeladenglasmomente mit deinem Tier mit mir teilen magst.

Meine persönlichen Marmeladenglasmomente im Mai

Ich habe das große Glück, dass ich meine Arbeit liebe und sie mir Erfüllung schenkt. Na ja, mit Ausnahme der komplizierten Pfade und unwegsamen Nebenschauplätze der unausweichlichen Technik. Doch Perfektion gibt es schließlich nicht und Ärger ist nur noch mehr Zeitverschwendung. Da wende ich mich doch lieber meinen Tieren und dem Leben zu. Trotz all der Arbeit rund um meinen Blog habe ich im Mai meine persönlichen Marmeladenglasmomente gesammelt. Das sind fünf davon:

Wochenendausflug an die Algarve

Meine neue Freundin Maike besuchen, synergetic movement und Kreativität mit ihr erleben, Pferdezeit, Wandern, schöne Gespräche, Strandspaziergang und Entspannen mit den Hunden in meinem Mini-Camper – ab und zu ein Tapetenwechsel tut so gut, auch wenn ich meine alltägliche Tapete sehr mag.

Freiluftkonzerte & Gänsehautmomente

Marmeladenglasmomente ohne Tier, dafür mit wunderschöner Musik: Beim Festival in São Martinho erlebte ich zum ersten Mal Sam Garrett live, ganz nah und in familiärer Atmosphäre. Und noch ein weiteres traumhaftes Konzert schenkten uns die talentierten Singer-Songwriter Emma und Pieter daheim in Malama.

Wandern in heimischen Gefilden

Tabea hat einen verborgenen See entdeckt und uns hingeführt! 4 Frauen, 3 Kinder, 4 Hunde, Spazieren durch Wildblumenwiesen, Baden im See, Picknick, Gitarrenmusik und Gesang am Ufer – welch schöner Nachmittag!

Es steht ein Pferd auf dem Flur

Szilah und Pandora schlendern im Frühjahr untertags frei über Malama. Sie halten das Gras kurz, helfen beim Unkraut jäten und ab und zu statten sie dem einen oder anderen einen Besuch ab, um eine Möhre zu ergattern. Mein Herz geht auf, meine Stute so zu erleben. Ihr Leben ist ein Pferdetraum!

Spazieren gehen mit der freien Herde

Mit der Herde in der wilden Natur frei umher zu streifen, ist stets ein Erlebnis. Es ist eine Aneinanderreihung von Herzmomenten, die Herde in Freiheit und Freude an Bewegung und abwechslungsreichem Grün zu erleben.

Ich freue mich von Herzen über Kommentare unter meinen Blogbeiträgen oder Rückmeldungen per E-Mail.

Deine persönlichen Marmeladenglasmomente mit deinem Tier kannst du in den von mir gestalteten Dankbarkeitstagebüchern festhalten.

Alle meine bisherigen Blogartikel findest du hier.

13 Kommentare zu „PortugaLeben im Mai“

  1. Liebe Natalie, nachdem ich deine ersten Blog-Beiträge gelesen habe, wollte ich dich eigentlich fragen, ob du auch was über dein Leben in Portugal schreiben kannst. Aber du bist meiner Frage zuvor gekommen und hast uns allen diesen tollen Einblick gewährt. Danke dafür und bitte mehr davon!!!

    1. Vielen Dank für deine Rückmeldung, liebe Joanna! Es freut mich, dass mein Einblick dir gefallen hat 🙂 Ich erzähle gern weiterhin mindestens in jedem Monatsrückblog etwas aus unserem wilden Leben in Portugal <3

  2. Du schreibst so begeistert von deinem Leben in Portugal. Ich wünsche dir weiterhin soviel Freude dabei und noch ganz viele schöne Erfahrungen. Es ist so schön, dass wir durch deinen Blog daran teilhaben können. Ich freue mich auf mehr davon.

  3. Jan Gerhard Dam

    Liebe Natalie,
    Was hast du deine Seele anst Licht
    gebracht und das in deinen Geist
    gesmiedet.Deine worte behalten das was an dich gegeben ist,die Erde under das Leben damit verbunden.
    Danke!

  4. Liebe Natalie, heute habe ich das erste Mal von dem Begriff ‚Marmeladenglasmomente‘ gehört. Das werde weiter verfolgen! Vielen Dank für das Mitnehmen in dein Leben und die vielen schönen Bilder.

    1. Liebe Sadhana, vielen Dank für deine liebe Rückmeldung <3 es freut mich, dass der Beitrag dir gefallen hat. Das Wort Marmeladenglasmomente finde ich auch richtig schön.

  5. Liebe Natalie, danke dir für diese Einblicke. Es fühlt sich stimmig an, was du lebst. Und damit bist oder wirst du wohl eine Inspiration für viele deiner Tierhalter. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Abenteuer.

    1. Herzlichen Dank für deinen Kommentar und deine guten Wünsche, liebe Cornelia! Das Leben hier ist einfach, aber sehr naturverbunden und meine Tiere und ich haben es damit wirklich schön <3 und wenn es den Tieren gut geht, ist das schon mehr als die halbe Miete und tröstet auch mal über nicht so Perfektes hinweg.

  6. Pingback: KW24/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

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