»Manchmal ist es nur ein Satz, eine Geste oder ein kleines Ritual – und plötzlich wird aus Stress wieder Verbindung. Kleine Dinge, die uns helfen, den Familienalltag leichter, liebevoller oder gelassener zu gestalten, machen einen großen Unterschied.«
schreibt Silke Schwerdtfeger im Aufruf zu ihrer Blogparade und lädt dazu ein, Halt spendende Rituale, Wunder wirkende Sätze, kleine Veränderungen mit großer Wirkung, Mini-Strategien für den Alltag und Aha-Momente zu sammeln.
Für mich und meine Kunden sind Tiere vollwertige Familienmitglieder. Wir lieben sie, wie uns nahestehende Menschen. Wir achten sie als wichtige Lebensgefährten. Wir haben nicht nur die Verantwortung für sie übernommen, sondern geben ihnen Mitsprache. Gern schreibe ich aus meiner Erfahrung als Pferde- und Hunde-Frauchen und Tierkommunikatorin über die kleinen Dinge, die im alltägliche Leben mit Tieren Verbindung schaffen.
Acht mal drei wirkungsvolle Wege im Leben mit Tieren
Schenke deinem Tier Aufmerksamkeit
Es klingt simpel, doch in der alltäglichen Beschäftigtkeit gehen die kleinen Gesten nur allzu leicht unter. Dabei sind gerade sie der Beginn der Interaktion mit Tieren. Ein liebevoller Blickkontakt, ein freundliches Wort, ein kurzer Moment des Bäuchleinstreichelns oder Popokratzens erhellt das Gemüt deines Haustieres oder Pferdes unmittelbar und vertieft eure Verbindung.
Drei Beispiele für die Kraft der kleinen Gesten
- Beobachte einmal bewusst, wie oft dein Hund im Laufe eines Spaziergangs von sich aus den Blickkontakt mit dir sucht. Und schaue mal, was geschieht, wenn du ihn fortan erwiderst. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dein Hund sich über diese Resonanz freuen und zukünftig öfter in Kontakt mit dir treten.
- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Dreh es, zumindest im Kleinen, mal um. Begrüße zuerst dein Pferd und biete ihm etwas Mähnekraulen an, bevor du dich der Stallarbeit zuwendest.
- Bestimmt kennst du die Katzenfutterwerbung, in der eine Frau den Doseninhalt hingebungsvoll auf einem Silbertellerchen anrichtet und mit einem Stengelchen Petersilie garniert. Du musst deinem Stubentiger nicht so theatralisch auftischen. Aber du kannst sein kleines Drama des beinahe Verhungerns doch einmal liebevoll mitspielen, zu euer beider Vergnügen.
Erlebe die Zeit mit deinem Tier achtsam
Im Alltag rödeln wir oft mehr als dass wir spüren. Selbstfürsorge, Erholung und kleine Auszeiten kommen leicht zu kurz. Das Leben mit Tieren bietet eine Fülle von Gelegenheiten, um Achtsamkeit, Innehalten und Entspannung zu praktizieren – ohne extra Zeitaufwand.
Drei Beispiele für eine Achtsamkeitspraxis mit deinem Tier
- Lass beim Hundespaziergang das Handy zu Hause. Du musst nicht immer und überall erreichbar sein. Anstatt Sprachnachrichten abzuhören und aufzusprechen, schenke diese Zeit deinem Hund und dir selbst. Bewege dich mit allen Sinnen durch die Natur. Dein Hund zeigt dir, wie das geht.
- Auch wenn du dein Pferd am Strick führst oder im Sattel sitzt, lass dein Handy tabu sein. Mit deinem Pferd interagierst du vor allem körpersprachlich. Das kannst du nicht mit gesenktem Blick. Beobachte stattdessen lieber, wie fein dein Pferd mit dir kommuniziert und schule deine Wahrnehmung der kleinen Details.
- Ich kenn’ das auch: anstrengender Tag, abends einfach nur kaputt, lass mich aufs Sofa plumpsen. Als Nächstes geht das Scollen ganz automatisch los. Glück hast du, wenn dein Stubentiger direkt interveniert. Einfach nur atmen, nichtstun außer das weiche Fell deiner Katze unter deinen Fingern spüren, den Tag bewusst hinter dir lassen – klingt das nicht viel entspannender?

Mache aus Routinen Rituale
Der menschliche Alltag ist geprägt von Aufgaben, Terminen und Verpflichtungen. Allzu leicht wird die Versorgung unserer Tiere eine davon. Doch viele routinemäßigen Tätigkeiten rund um dein Tier kannst du genauso gut zur Beziehungspflege und zur Stressreduktion nutzen, indem du ein kleines Ritual daraus machst.
Drei Beispiele für achtsame Zwischenräume im Alltag
- Hat dein Hund ein Lieblingsspiel? Überlege dir ein kleines, alltäglich wiederkehrendes Ritual, in das du sein geliebtes Spielzeug einbaust. Oder zelebriere das allabendliche Ballspielen auf der Wiese auf eine rituelle Weise, die deinem Hund eine besondere Aufmerksamkeit schenkt. Er wird dich dafür noch mehr lieben!
- Pferde leben viel naturnaher als Menschen, besonders wenn sie im Offenstall wohnen. Ich weiß, es ist manches Mal nicht ganz so einfach, des Wetters nicht überdrüssig zu werden. Doch die Zeit im Stall und mit deinem Pferd ist eine wunderbare Gelegenheit, den Geräuschen der Natur zu lauschen, ob das nun plätschernder Regen, rauschender Wind oder Vogelgezwitscher im Sonnenschein ist – wie Meditationsmusik im Hintergrund. Kannst du es dir erlauben, dich für ein paar Minuten zu deinem Pferd zu stellen und einfach wahrzunehmen, was gerade ist?
- Wünschst du deiner Katze eine gute Nacht? Egal ob sie auf ihrem Kissen schläft, sich in deinem Bett zusammenrollt oder am Abend zu ihren nächtlichen Streifzügen aufbricht – mach ein kleines Ritual daraus, gemeinsam den Tag zu beschließen. Stecke ihr zum Beispiel ein Betthupferl zu, kuschele bewusst mit ihr, erzähl ihr von deinem Tag oder eine Gutenachtgeschichte, genießt einen Moment der Zweisamkeit.
Nutze die Macht der Gewohnheit
Unsere geliebten Vierbeiner sind Gewohnheitstiere. Auch wenn es seltsam klingt: Die Kraft der Gewohnheit ist das stärkste Instrument der Veränderung. Denn steter Tropfen höhlt den Stein. Hat dein Tier etwas durch Gewohnheit gelernt, ist das fest verankert.
Drei Beispiele für kleine und große Gewohnheitstiere
- Es hat eine Weile gedauert, meinem Streuner das nächtliche Gekläff abzugewöhnen. In Portugal ist nachts immer Hundegebell. Mit Beharrlichkeit und immer wieder gutem Zureden habe ich nun den wohl einzigen portugiesischen Hund, der Nachtruhe hält, und kann sogar in warmen Sommernächten die Tür auflassen. Manchmal braucht es viele kleine Erinnerungen – die sich aber auszahlen.
- Diese Gewohnheit stammt von einer meiner Kundinnen: Wenn sie der Herde die Weide öffnen will, betritt sie den Paddock mit einem speziellen Pfiff. Damit verhindert sie, dass ihr die Pferde beim Abäppeln nachlaufen, weil sie auf Weidegang hoffen. So macht ihr ein kleiner Laut den Alltag leichter.
- Die Katzen einer anderen Kundin sollen nachts zu Hause bleiben. Nach dem Abendessen bleibt die Katzenklappe verschlossen. Keine ihrer Katzen hat sich je darüber beschwert, auch die leidenschaftlichste Freigängerin nicht. Ein Abendritual geht in das nächste über und alle können nachts ruhig schlafen, besonders meine Kundin.

Führe ein Dankbarkeitstagebuch
Dankbarkeit bewusst zu erleben, bringt dich deinem Tier emotional näher. Dankbarkeitsmomente zu reflektieren und aufzuschreiben ist eine Achtsamkeitspraxis, welche die Verbindung zwischen dir und deinem Tier stärkt und vertieft. Dankbarkeit vermag, dem alltäglichen Leben einen besonderen Zauber zu verleihen.
Drei Beispiele aus meinem Dankbarkeitstagebuch
- Meiner Stute bin ich jeden Tag aufs Neue dankbar, dass sie uns nach Portugal geführt hat.
- Meiner Hündin bin ich heute dankbar, dass sie mir ihr Bäuchlein hingestreckt und mich zu einer kleinen Pause eingeladen hat.
- Meinem Rüden bin ich dankbar für die vielen liebevollen Blicke, die er mir im Laufe jeden Tages zuwirft.
Lass dein Tier zu Wort kommen
Tiergespräche sind dein Schlüssel zur Gedanken- und Gefühlswelt deines Tieres. Im Tiergespräch kannst du deinem Tier alle Fragen stellen und alle Themen besprechen, die dich beschäftigen. Wenn wir Tiere zu Wort kommen lassen, machen wir uns das Leben leichter. Sehr gern spreche ich für dich mit deinem Tier. Mehr Infos dazu bekommst du hier.
Drei Beispiele aus meiner Praxis als Tierkommunikatorin
- Der Hund zeigte Verhaltensauffälligkeiten, die im Alltag Probleme bereiteten. Was ging in ihm vor? Was waren die Ursachen für sein Verhalten? Wie erlebte er bestimmte Situationen? Und was brauchte er, um sie besser bewältigen zu können? Ein einziges Tiergespräch hat Hund und Menschen geholfen: „Nun wissen wir, wie wir klarer mit ihr umgehen können und auch der Hinweis, sie mehr anzugucken und anders anzusprechen war so hilfreich. Wir sind jetzt alle deutlich entspannter.“
- Für das Pferd stand ein Stallwechsel an. Im Tiergespräch äußerte es klar seine Wünsche und Prioritäten, die seiner Halterin die Suche nach einem passenden neuen Zuhause für ihr Pferd sehr erleichterten: „Mir ist seine Meinung für die neue Stallsuche unfassbar wichtig und ich möchte sie in jedem Fall einbeziehen. Das Tiergespräch hat mir unfassbar geholfen, einige offene Fragen in meinem Kopf anzugehen.“ Bevor wir uns im Gedankenkarussell verlieren, können wir einfach unsere Tiere fragen.
- Die Katze fraß nicht mehr. Im Tiergefühl konnte ich ihrem Befinden auf den Grund gehen und ihrem Frauchen die Ursachen aus Sicht der Katze schildern. Der anschließende Tierarztbesuch bestätigte die Problematik. Auch auf die anstehende Operation konnte ich die Katze im Tiergespräch vorbereiten, um den Stress zu mildern: „Noch einmal vielen herzlichen Dank für deine Gespräche. Sie hat alles gut überstanden. Zwei Zähne waren die Wurzel komplett aufgefressen, das war höchste Zeit.“

Begegne deinem Tier auf Augenhöhe
Tiere möchten in ihrer Persönlichkeit gesehen und wertgeschätzt werden. Jedes Tier bringt besondere Qualitäten in die Beziehung zu seinem Menschen ein. Wenn wir sie lassen, sind unsere Tier nicht nur freudebringende Lebensgefährten, sondern auch wertvolle Begleiter auf unserem Lebensweg. Tieren auf Augenhöhe zu begegnen beginnt im alltäglichen Miteinander und verändert alles.
Drei Beispiele für besondere Mensch-Tier-Beziehungen
- Der Hund einer meiner Kursteilnehmerinnen entpuppte sich als philosophischer Gesprächspartner. Im Kursvorgespräch erklärte er, er wolle sich richtig mit seinem Frauchen unterhalten. Im Laufe meiner Begleitung entwickelten sie eine echte Gesprächskultur, die das Leben beider sehr bereichert.
- Meine Kundin geht einen unkonventionellen Weg mit ihrem Pferd, das nicht nur Reittier für sie ist. Das hat sowohl für das ehemals traumatisiserte Pferd als auch für seine Menschin das Leben verändert: „Seine Worte haben viel in mir bewegt, er ist wirklich so besonders. Ihn an meiner Seite zu haben, ist so ein großes Geschenk. Von ihm kann ich so viel lernen.“
- Auch die Katze ist eine echte Lehrmeisterin, die meiner Kundin hilft, ihre Rastlosigkeit zu bewältigen: „Sie hat die Aufgabe, mich immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wenn ich nicht bei mir bin. Das hat sie vor langer Zeit mal in einem Tiergespräch gesagt. Ich sehe inzwischen an ihr, dass ich ruhiger geworden bin.“
Ein Satz, der Wunder wirkt
Ob im Tiergespräch oder verbal im Alltag: mit Tieren zu sprechen verfehlt nie seine Wirkung. Auch wenn dein Tier nicht jedes einzelne Wort versteht, liest es doch die Stimmungen und Schwingungen, die deine Worte transportieren. Die persönlichen Botschaft ihrer Menschen sind Herzöffner für meine Gesprächstiere.
3 Beispiele für zu Herzen gehende Worte an dein Tier
- Ich sehe dich. Ob du deinen Hund für seinen kühnen Sprung ins kühle Nass beklatschst während er dir freudig das geworfene Stöckchen zurück bringt, dein Pferd in seiner stolzen Schönheit bewunderst oder deiner alten Katze mitfühlend in ihrer schwindenden Kraft beistehst – deine Aufmerksamkeit, bewusste Wahrnehmung und Achtung bedeutet deinem Tier viel.
- Danke dass du da bist. Dankbarkeit ist eine starke Emotion von großer Wirkkraft. Mit diesem Satz bringst du deinem Tier Würdigung und Wertschätzung entgegen.
- Ich hab dich lieb. Mal ehrlich: Können wir selbst diesen Satz oft genug hören? Tieren geht es genauso.

Fazit
Es braucht nicht viel, um das Leben mit deinem Tier noch schöner, inniger, vertrauensvoller und verbundener zu machen.
Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
- Wenn du nur einen Hauch mehr Achtsamkeit in die Interaktionen mit deinem Tier legst, wird das viel verändern. Für dich selbst, für dein Tier und für eure Beziehung.
- Höre deinem Tier zu. Nimm es wahr in seinem Wesen, seiner Persönlichkeit, seinen Besonderheiten und seinen Herausforderungen. Finde heraus, was es dir mitzuteilen hat.
Mini-Strategien für dich im stressigen Alltag
Im Alltag erscheint es nicht immer leicht, aufmerksam und präsent zu sein, Entspannung und Gelassenheit zu finden. In diesen weiterführenden Blogartikeln findest du noch mehr Anregungen, wie du mit wenig Zeitaufwand viel bewirken kannst:
- Kleiner Alltagszauber Dankbarkeit
- Die Bedeutung von Ritualen in der Kommunikation mit Tieren
- Vom Rödeln ins Spüren – was Tierkommunikation mit Selbstfürsorge zu tun hat
- Kleine Pausen mit deinem Tier
Meine persönlichen Aha-Momente
Aha-Momente scheinen plötzlich zu kommen, dabei war ihr Weg in unser Bewusstsein lang. Dennoch sind es diese kleinen Momente des aus-der-Zeit-Fallens, die unsere Wirklichkeit schlagartig verändern. Dies sind drei meiner wichtigsten Erkenntnisse, die ich durch die Tierkommunikation gewonnen habe:
- Es ist möglich mit Tieren zu sprechen – und ich kann das!
- Tiere haben uns genauso viel zu geben wie wir ihnen, mindestens.
- Manchmal suchen Menschen sich ein Tier aus – und manchmal ist es umgekehrt.
Welcher Tipp hat dir am besten gefallen? Was ist dein persönlicher Aha-Moment für einen innigeren Alltag mit deinem Tier?

Hallo Natalie! Du schreibst wieder so einfühlsam und eindringlich über deinen Umgang mit und deinem Verhältnis zu deinen und anderen Tieren, dass es einfach Spaß macht, deine Texte zu lesen.
Liebe Mama, herzlichen Dank für dein Feedback 🙂
Liebe Natalie,
dein Beitrag zu meiner Blogparade hat mich sehr berührt – vor allem deine Tipps rund um den Alltag mit Hunden. Ich nehme mir fest vor, einige davon ganz bewusst zu erproben. Besonders der Denkanstoß, wieder mehr auf die kleinen Rituale zu achten, hat bei mir etwas ausgelöst. Das Handy bleibt ab jetzt öfter zu Hause – danke für diesen Impuls!
Herzliche Grüße
Silke von Sorglos Lernen
Liebe Silke,
herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Es freut mich sehr, dass mein Beitrag dir gefallen hat und du daraus etwas für dich und Addi mitnehmen konntest. Erzähl mir gern von deinen Erfahrungen!
Herzliche Grüße, Natalie
Pingback: Was kleine Dinge im Familienalltag bewirken – Ein Rückblick auf meine Blogparade - Silke Schwerdtfeger - Sorglos Lernen
Liebe Natalie,
dieser Blogparade ist so wertvoll, dass er eine Platz in meiner Zusammenfassung zu meiner Blogparade gefunden hat. https://sorgloslernen.de/familie/was-kleine-dinge-im-familienalltag-bewirken-ein-rueckblick-auf-meine-blogparade/
Herzlichst Silke
Liebe Silke!
Herzlichen Dank! Ich bin schon gespannt auf die Zusammenfassung deiner Blogparade.
Liebe Grüße,
Natalie