Tierkommunikation mit eigenen vs. mit fremden Tieren – was ist der Unterschied?

Mit dem eigenen Tier zu sprechen ist ein Traum vieler Tierliebhaberinnen. Doch die Tierkommunikation mit eigenen Tieren ist anders als mit fremden Tieren. Dass sie schwieriger ist, ist jedoch ein Missverständnis. Worin die Unterschiede liegen und was die Tierkommunikation mit dem eigenen Tier besonders macht, erklärt dieser Beitrag.

Was ist Tierkommunikation?

Tierkommunikation ist …

… zu wissen, was im Kopf des geliebten Haustieres oder Pferdes vor sich geht.

… zu erfahren, wie das Tier sich fühlt.

… vom Tier Antworten auf Fragen zu bekommen.

… mit Tieren in einen Dialog zu treten.

Tierkommunikation – eine kurze Definition

Tierkommunikation ist die Möglichkeit, mit Tieren in einen Gedanken- und Gefühlsaustausch zu treten. Tiere fühlen und denken. Durch die Tierkommunikation können wir erfahren, was in ihnen vorgeht. Im Tiergespräch können Tiere ihre Empfindungen und Sichtweisen mitteilen, auf Fragen antworten und mit dem Menschen sprechen und in einen Dialog treten. Als Tierkommunikation wird allgemein der telepathische Austausch mit Tieren bezeichnet. Daneben umfasst Tierkommunikation alle anderen stillen Formen des Informationsaustausches zwischen Mensch und Tier.

Möchtest du mehr darüber wissen, was Tierkommunikation ist und wie sie funktioniert? In meinem Blogbeitrag Was ist Tierkommunikation? habe ich die Tierkommunikation ausführlicher erklärt.

Tierkommunikation lernen – warum der klassische Basiskurs nur für die Tierkommunikation mit fremden Tieren funktioniert

Mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis kommen viele Tierliebhaberinnen in einen Basiskurs Tierkommunikation. Wenn Tierkommunikation wirklich funktioniert, dann möchten sie es können. Denn mit dem eigenen Tier zu sprechen, ist für viele Tierhalterinnen ein Traum.

Tierkommunikation mit fremden Tieren ist leicht.

Gut angeleitet ist es gar nicht so schwierig, mit Tieren in einen telepathischen Austausch zu treten. So vertreiben die unmittelbaren Erfolgserlebnisse im Kontakt mit fremden Tieren die anfänglichen Unsicherheiten schnell. Es ist, als beträte man staunend eine neue Welt. Plötzlich spricht man mit Tieren, die man zuvor nicht kannte und erfährt Dinge, die man nicht wissen konnte.

Tierkommunikation mit dem eigenen Tier ist schwierig?

Für viele Kursteilnehmerinnen kommt der erste Dämpfer jedoch früh. Wenn es ins Tiergespräch mit dem eigenen Tier geht, schieben sich Unsicherheiten und Zweifel wieder in den Vordergrund. Die leise Euphorie schwindet. Im telepathischen Kontakt mit dem eigenen Tier fühlen sich viele Teilnehmerinnen befangen, voreingenommen, Gedankenspiralen entstehen. Tatsächlich tun sich die meisten Tierhalterinnen schwer, mit ihrem eigenen Tier auf dieser Ebene in Kontakt zu treten. Denn die nagende Frage »Kommt das jetzt von mir oder vom Tier?« lässt ihnen keine Ruhe.

Tierkommunikation mit dem eigenen Tier braucht andere Zugänge!

Doch Tierkommunikation mit dem eigenen Tier ist gar nicht besonders schwierig, sondern einfach nur anders als die Kommunikation mit fremden Tieren. Deswegen braucht sie andere Zugänge, die der klassische Basiskurs nicht vermitteln kann.

Die gewöhnlichen Basiskurse und Aufbauseminare sind wunderbar, um den telepathischen Austausch mit Tieren kennenzulernen, zu üben und zu vertiefen. Wir aktivieren und trainieren in diesen Kursen Gehirnareale, die im Alltag wenig Nutzung finden. Durch das Feedback der Menschen, die zu den Gesprächstieren gehören, gewinnt man Sicherheit in dieser Art der Kommunikation mit Tieren. Natürlich hilft das auch in der Tierkommunikation mit dem eigenen Tier. Doch die klassische TK-Ausbildung ist meist darauf ausgelegt, die Tierkommunikation mit fremden Tieren weiterzuentwickeln. Die besonderen Zugänge, die die Kommunikation mit dem eigenen Tier braucht, werden nicht oder kaum vermittelt.

Doch die meisten Tierhalterinnen, die in einer gewöhnlichen TK-Ausbildung landen, wollen gar nicht als professionelle Tierkommunikatorin tätig werden. Sondern sie wünschen sich, die Tierkommunikation im Alltag mit ihren eigenen Tieren zu praktizieren. Sie absolvieren den Kurs oder gar eine teure Ausbildung, stehen dann aber mit ihren eigenen Tieren alleine da und nicht selten schläft die Tierkommunikation alsbald wieder ein.

Die vermeintliche Krux in der Tierkommunikation mit dem eigenen Tier – die Kommunikationswissenschaft hat eine Antwort

Zwischen der Tierkommunikation mit fremden und mit eigenen Tieren gibt es jedoch einen bedeutsamen Unterschied. Dieser ist der Grund, warum die Tierkommunikation mit dem eigenen Tier so vielen Absolventinnen so schwerfällt.

Ein Blick auf die allgemeine, auf die zwischenmenschliche Interaktion bezogene Kommunikationswissenschaft kann erklären, warum das so ist.

Tierkommunikation mit fremden und mit eigenen Tieren – eine gemeinsame Grundlage, aber …

Für die Tierkommunikation gilt dasselbe, was die Kommunikationswissenschaft für den zwischenmenschlichen Austausch erklärt: Jedes Gespräch hat eine Sach- und eine Beziehungsebene.

Auf der Sachebene geht es um den Austausch von Informationen. Für gewöhnlich stellt die Tierkommunikatorin die Fragen und das Tier antwortet. In einem themenbezogenen Tiergespräch äußert sich das Tier zum Gesprächsgegenstand. Die Tierkommunikatorin bemüht sich um größtmögliche Neutralität, um die Ansichten des Tieres wiederzugeben. Auf der Sachebene geht es darum, beim Thema zu bleiben – eben sachlich – und Informationen zu erhalten.

Die Beziehungsebene ist jene Ebene, auf der sich die Gesprächspartner in ihrer Persönlichkeit und in ihrer Rolle begegnen. Die Beziehungsebene variiert, je nachdem, wie die Gesprächspartner zueinander stehen. So ist in der zwischenmenschlichen Kommunikation die Beziehungsebene zwischen besten Freundinnen eine andere als die in einer Liebesbeziehung oder jene zwischen Chef und Angestellten. Eine Beziehungsebene hat aber jeder Austausch, auch wenn sie sich je nach Konstellation unterscheidet. Wie im zwischenmenschlichen Dialog treffen sich auch im Tiergespräch zwei Individuen, die in einem Verhältnis zueinander stehen.

Die Gesprächsgrundlage von Sach- und Beziehungsebene ist in jedem Tiergespräch gegeben – ob mit eigenen oder fremden Tieren.

… ein bedeutender Unterschied in der Kommunikation mit dem eigenen und mit fremden Tieren

Der Unterschied zwischen dem Tiergespräch mit eigenen und fremden Tieren ist simpel, aber wirkungsvoll:

In der Kommunikation mit fremden Tieren steht die Sachebene im Vordergrund.

In der Kommunikation mit dem eigenen Tier steht die Beziehungsebene im Vordergrund.

Tierkommunikation mit eigenen vs. mit fremden Tieren

Deswegen können wir die Tierkommunikation mit fremden Tieren einfach nicht mit der Kommunikation mit dem eigenen Tier gleichsetzen. Und demzufolge auch nicht auf den gleichen Wegen entwickeln.

Tierkommunikation mit fremden Tieren

In der Tierkommunikation mit fremden Tieren ist es deswegen leichter, genaue Informationen zu empfangen, weil die Beziehungsebene sehr neutral ist. Im professionellen Tiergespräch begegnet die Tierkommunikatorin einem fremden Tier in ihrer Funktion als Vermittlerin. In einem Kurs zur Tierkommunikation sprechen die Teilnehmerinnen in ihrer Rolle als übende Weggefährtinnen der Tierhalterin mit den Kurstieren. Der Fokus liegt auf den Informationen, die das Tier auf der Sachebene mitteilt, während kaum Vorabkenntnisse über das Tier vorhanden sind und kein alltäglicher Kontakt mit dem Tier besteht.

Tierkommunikation mit dem eigenen Tier

In der Tierkommunikation mit dem eigenen Tier jedoch bildet eine intensive und gewachsene Beziehung die Grundlage des Tiergesprächs. Die Tierhalterin kennt ihr eigenes Tier gut, womöglich bereits für eine lange Zeit und hat es in verschiedenen Alltagssituationen erlebt. Sie ist emotional involviert in die Themen, die sie in Bezug auf ihr Tier beschäftigen und hat ihre eigenen Gedanken dazu. Sprich: Sie ist weder unvoreingenommen noch neutral und auch nicht objektiv.

Tierkommunikation = Tierkommunikation?

Demzufolge ist Tierkommunikation mit eigenen und fremden Tieren in einem Kurs zu vermitteln, als sollten Äpfel und Birnen am selben Obstbaum wachsen. Beide Fruchtsorten sind lecker und ergänzen einander in einer ausgewogenen Ernährung. Aber wenn ich wissen möchte, wie ein Apfel schmeckt, sollte ich keine Birne pflücken.

Fazit: Die Zugänge zum eigenen Tier können nicht dieselben sein wie in der Tierkommunikation mit fremden Tieren

Die Schlussfolgerung ist ebenso simpel, wie lösungsorientiert: Tierkommunikation mit dem eigenen Tier ist gar nicht besonders schwierig, sondern braucht einfach nur andere Zugänge.

Sie braucht Kommunikationswege, die die Beziehungsebene berücksichtigen und auf sie aufbauen. Herangehensweisen, die die Alltagskommunikation mit einbeziehen. Und Zugänge, die die bestehende Verbindung vertiefen, anstatt sich um Objektivität und Sachlichkeit zu bemühen.

Drei Besonderheiten in der Tierkommunikation mit dem eigenen Tier

  1. Denn Tierkommunikation mit dem eigenen Tier kann niemals neutral sein. Wenn wir uns um Neutralität bemühen, stehen wir uns selbst im Wege und lassen dabei das außer Acht, was die Tierkommunikation mit dem eigenen Tier so besonders macht: die einzigartige, gewachsene Beziehung. Tierkommunikation mit deinem Tier ist genauso individuell wie du, dein Tier und eure Verbindung.
  2. Tierkommunikation mit dem eigenen Tier hat keinen Interviewcharakter wie das Tiergespräch mit einem fremden Tier. Sie ist ein lebendiger Austausch zweier einander liebevoll zugeneigter Lebewesen. Wir können Tiergespräche mit dem eigenen Tier nicht auf die gleiche Weise führen wie mit fremden Tieren.
  3. Tierkommunikation mit dem eigenen Tier ist keine Momentaufnahme, wie das Tiergespräch mit einem fremden Tier. Ganz im Gegenteil: Sie ist ein fortlaufender Dialog auf verschiedenen Ebenen. Tierkommunikation mit dem eigenen Tier ist ein Weg vieler kleiner und individueller Schritte. Sie beginnt im alltäglichen Leben und findet ihre Veredelung im telepathischen Tiergespräch.

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In meinem brandneuen Onlinekurs begleite ich dich und dein Tier über fünf Monate auf diesem Weg der vielen kleinen Schritte. Ich vermittele alle Zugänge und Kommunikationsweisen, die es für deine tiefe, achtsame und verständnisvolle Kommunikation mit deinem Tier braucht. Kommst du mit auf diese Reise?

Du bist noch nicht sicher oder hattest bereits Misserfolge? Ich kenne die Stolpersteine, die der Tierkommunikation mit eigenen Tieren im Wege stehen und weiß, wie du sie umschiffst und überwindest. Lies mehr dazu im Blogbeitrag Ist Tierkommunikation mit eigenen Tieren schwierig?

5 Kommentare zu „Tierkommunikation mit eigenen vs. mit fremden Tieren – was ist der Unterschied?“

  1. Liebe Natalie,
    vielen Dank für deine wertvollen und wichtigen Einblicke! Als Katzenliebhaberin kann ich gut nachvollziehen, wie bedeutend die emotionale Bindung zu unseren pelzigen Freunden ist. Deine Erklärungen sind einfühlsam, und ich habe besonders deine Perspektive auf die Unterschiede zwischen der Kommunikation mit eigenen und fremden Tieren geschätzt.
    Herzliche Grüße von Katrin

  2. Es ist sehr interessant und informativ zu lesen, wie du die Unterschiede in der Tierkommunikation beschreibst und erklärst. Ich habe ja selbst kein Tier, lese aber deine Beiträge immer sehr gern und habe durch dich inzwischen einen anderen Blick auf Tiere gewonnen.

  3. Pingback: KW42/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

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